Als junge Menschen stehen wir vor einem riesigen Trümmerhaufen aus Problemen und Krisen, die wir ganz nebenbei auch noch lösen sollen.
Wir stehen vor der Klimakrise, in der wir mehr darüber diskutieren, ob es richtig ist, dass sich Menschen auf die Straße kleben, statt das Jahrzehnte lange politische Versagen zu kritisieren und die Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens einzufordern.
Wir stehen vor Kriegen, die von anhaltender Aufrüstung befeuert werden, die Lebensgrundlage unzähliger Menschen zerstören, rassistische Ressentiments stärken und moralisierende Debatten statt praktischer Lösungen hervorbringen.
Wir stehen vor faschistischen Gedanken und Angriffen, die immer wieder als Einzelfälle abgestempelt werden, statt das System der Ausbeutung als Ursache für fortwährende Unterdrückung zu benennen. Wir stehen solidarisch an der Seite aller Betroffenen rechter Gewalt und all derjenigen, die sich für die Nation nicht verwerten lassen können oder wollen.
Wir stehen vor unwürdigen Lebens- und Arbeitsbedingungen, die durch neoliberale Bestrebungen verschlimmert werden, statt die Menschen und ihre Bedürfnisse zum Mittelpunkt für politische und wirtschaftliche Entscheidungen zu machen.
Wie so oft, leiden vor allem diejenigen unter diesen Krisen, die am wenigsten zu ihrer Entstehung beigetragen haben. Wir stehen vor den größten Tarifverhandlungen seit langem und den höchsten Dividenden aller Zeiten. Dazu sagen wir: Lasst die Reichen für die Krise zahlen! Eine echte Umverteilung von oben nach unten und nicht andersherum – nur so kann eine gerechtere Welt entstehen!
Wir stehen vor einer gesellschaftlichen Stimmung gegen die Jugend, die sich in die überholten Normen, Ansprüche und Bedingungen einordnen soll, welche das veraltete System für sie vorsehen. Wir wollen diese Verhältnisse nicht – wir wollen sie nicht stützen und uns ihnen nicht unterordnen.
Wir haben den Anspruch, Erfurt, Thüringen, Deutschland und die Welt zu gestalten und zu verändern. Dieser notwendigen Veränderung werden wir nicht hinterherrennen, sondern gemeinsam erkämpfen wir sie uns selbst.
Wir rufen dich auf, am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, mit uns die herrschenden Verhältnisse zu kritisieren und neu zu gestalten!
Sei dabei, wenn wir für ein gutes Leben für alle streiten: Ob bei den anstehenden Streiks oder beim Kampf gegen die Kriege und Krisen dieser Welt.
Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten! – Hoch die internationale Solidarität!
DGB-Jugend Erfurt, Linksjugend ‘solid Erfurt, Jusos Erfurt, Grüne Jugend Erfurt, Falken Erfurt